Der Tod und das Mädchen
Aquatinta | Kaltnadel
Und was soll nun dieser rote Balken? Zu Anfang war da nur das wunderbare Streichquartett von Franz Schubert. Im Laufe der Woche, an der wir im Albgut an „Der Tod und das Mädchen“ arbeiteten, nahm der Tod jedoch immer mehr Präsenz in meiner Realität ein. Zunächst vermutlich noch eher unbewusst, habe ich Gegenmassnahmen erdacht, um diesen subtilen Unbehagen entgegenzuwirken. Zwei Zinkplatten sollten es je Druck sein - auf der einen der Tod, auf der anderen das Mädchen, um schon mal eine räumliche Trennung herzustellen. Mit leichten Übergriffen von beiden Seiten her, aber doch getrennt. Aus dem subtilen wurde dann ein konkretes Unbehagen. Um den Tod seinen Schrecken zu nehmen, erhielt er etwas später, als weitere Massnahme, ausgeprägte Züge einer Karikatur. Wirklich wohler ist mir nicht geworden. Und so kam die Idee eines dominanten Elements, dass eine unübersehbare Trennung der beiden Realitäten - zumindest auf dem bedruckten Papier - herstellen soll. Auch wenn das alles natürlich nur in meinem Kopf, sprich meiner Realität stattfindet, nehmen Tod und Mädchen auf den Drucken eine vermeintlich sichere Position ein, getrennt durch eine rote Barriere. 
Überraschung
Überraschung
Verzückung
Verzückung
Irrsinn
Irrsinn
Irrsinn Variation
Irrsinn Variation
Die Tod und der Knabe
Eine Stück in sechs Teilen
Aquatinta
Die Tod, Sie kam zum mir des Nachts;
Ihr Liedlein erklang und ich erwacht;

„Du bist gestorben und weißt es nicht;
Erloschen ist Dein Augenlicht;

Erblichen ist Dein rotes Mündchen;
Und Du bist to mein totes Kindchen.“ (Heinrich Heine)

So ruhe sanft auf meiner Hand;
Nichts soll Deine Ruhe stören;

Mich zieht es weiter durch das Land;
Zu Andern, die meine Liedlein hören;

Ich bin die Tod und kalt wie Stein;
Gut Nacht mein liebes Knäbelein.
Ansicht der sechs Druckplatten vor der ersten Ätzung

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